Schwedenfahrt 2022
Auch dieses Jahr fahren wir wieder mit 23 Bewohnern zu unserem beliebten Platz bei Karlshamn in Schweden. Am 14. 8.um 5.55 Uhr werden wir vollzählig in Syke losfahren.
Erster Tag, Sonntag
Wie jedes Jahr waren alle Bewohner schon morgens recht aufgeregt , hatte teilweise nur kurze Nächte , waren aber alle pünktlich an den Bussen. Die letzten Thermo Kisten wurden eingeladen und pünktlich um 5.55 verließen wir den Hof und hatten hoffentlich nichts vergessen. Das Wetter war schön und versprach hochsommerlich heiß zu werden. Die Stimmung in den Bussen war insgesamt gut, wir haben viel interessante Musik gehört. Bei der morgendlichen Frühstückspause bei McDonalds stellten wir fest, das unsere Bestellung noch nicht wirklich fertiggestellt war, wir bekamen aber doch alles einigermaßen in der Zeit. Die nächste Station war Puttgarden, wo wir mit der Fähre nach Rödby übersetzen wollte. Erstmals schafften wir es nicht, mit allen Bussen gemeinsam auf eine Fähre zu kommen und wir warteten in entspannter Atmosphäre bei Musik und Tanz auf Raffael, der mit dem Bus die nächste Fähre nehmen musste.
Die weitere Fahrt verlief dann entspannt, unser Rastplatz für die letzte Pause stand dieses Jahr nicht mehr zur Verfügung, er musste einer Tankstelle weichen, also brauchten wir eine Alternative. Wir verlegten die Pause in die Schlucht von Forsakar, wo wir vor langer Zeit schon mehrfach Rast gemacht hatten. Das bedeutete zwar einen kleinen Umweg, entschädigte aber mit einer kurzen Wanderung in einer kühlen und schattigen Schlucht, an deren Ende uns ein wilder Wasserfall erwartete. Dann ging es weiter bis zum Campingplatz, wo wir einigermaßen routiniert unsere Hütten eingerichtet haben und uns zu einem kurzen Abendessen an der Feuerstelle getroffen haben, Am Ende gingen alle zufrieden und müde ins Bett.
Zweiter Tag, Montag
Die Nacht verlief relativ ruhig,morgens wurde es sehr schnell sehr warm, bald drückend. Der vorhergesagte Regen stellte sich nicht ein.
Wir holten um halb neun Uhr die seit Wochen bestellten 80 Brötchen ab.Was für eine erste Enttäuschung, die Brötchen waren sehr hell und sehr weich, wie nicht zuende gebacken, statt wie sonst in langen Jahren zuvor übliche 5-6 Sorten, immerhin hatten wir blandat fralor, verschiedene Sorten bestellt. Dann wollten wir zur Bank, um das zusammengesparte Taschengeld der Bewohner in Kronen einzuwechseln. Die Bank öffnete allerdings erst um 13.00Uhr, also kamen wir um 13.00Uhr noch einmal wieder. Dort in der Bank erfuhren wir dann, dass es neue Regeln gäbe. Das Personal in der Bank ist uns seit Jahren bekannt, sie haben immer unsere Euros in Kronen gewechselt, nun nicht mehr. Die Bewohner warteten inzwischen dringend auf ihr mühevoll angespartes Urlaubsgeld. Wir klapperten alle in Karlshamn und Umgebung vorhandenen Sparkassen oder Banken ab, überall das gleiche Ergebnis. Ich traute mich kaum ohne Kronen zurück nach Longasjönäs, dort sassen nämlich schon abfahrtbereit die Bewohner, um endlich einen Teil ihres ersparten Urlaubgeldes in Karlshamn unter die Leute bringen zu können.
Es war sehr heiß, es hatte lange gedautert, alle Banken anzufahren,meine Laune war nicht sehr gut, als wir ohne Kronen zurück auf den Campingplatz kamen. Wir entschlossen uns dann zu einer sehr ungewöhnlichen Lösung: Fast alle Bewohner fahren mit dem Mitarbeitern zu Kvantum, um zu shoppen, ohne Geld, sondern mit einer Kreditkarte.Mit dieser Kreditkarte werden dann alle Einkäufe der Bewohner einzeln an der Kasse beglichen. Wenn wir es geschafft haben, doch noch Kronen einzutauschen, werden die mit der Kreditkarte bezahlten Summen der einzelnen Bewohner erstattet. Die Maximalsumme der einzelnen Käufe wird auf 200 Kronen festgelegt, damit können alle leben. Gute Lösung, finden alle. Wahrscheinlich ist bei diesem Prozedere die arme Kreditkarte heißgelaufen, alle Einkäufe der Bewohner einzeln beglichen…
Abends essen wir am Grillplatz gemeinsam leckeres Labskaus mit Rote Bete und Spiegelei. Die Stimmung ist ausgezeichnet, auch wegen der aussergewöhnlichen Lösung für die vorhandenen Bedürfnisse.
Für Morgen haben wir schon genauer Pläne: Früh frühstücken, um 10.00 Uhr losfahren nach Karlskrona, dort besichtigen wir das Marinemuseum, dort waren wir schon im letzten Jahr und wir waren so begeistert, dass wir den Besuch dieses Jahr noch einmal wiederholen wollen, letztes Jahr waren etliche Abteilungen wegen Corona geschlossen, jetzt steht alles zum Kennenkernen und Bestaunen bereit. Als Überraschung planen wir, dort im Museum im angeschlossenen Restaurant zu MIttag zu essen, es gibt dort ein leckeres Mittagsbüffet und wir haben uns schon angemeldet, mit 35 Personen.
Gestern hatte sich bei einem unserer geliehenen Busse ein Warmblincklicht gemeldet, wir telefonierten heute mit der Autoverleihfirma, um das weitere Vorgehen mit dem Bus abzusprechen. Sie empfahlen dringend eine prüfende Fehlerauslesung in einer Fachwerkstatt. Trotz aller Bemühungen bekamen wir eine Dringlichkeitestermin am MIttwoch um 13.00Uhr.
Inzwischen hat sich das Warnlicht wieder beruhigt und ist verschwunden, aber die Fehlerauslesung wird zur Sicherheit am Mittwoch durchgeführt.
Heute Abend gehen wieder alle Bewohner sichtlich zufrieden ins Bett, die Rookies, die Bewohner, die das 1.Mal mit uns nach Schweden reisen, sind begeistert und freuen sich auf die nächsten Tage, die alten Hasen kommentieren gelassener: Läuft!
3. Tag, Dienstag
Unglaublicherweise hatten wir heute ein heftiges Gewitter, zunächst zogen dunkle Wolken heran, niemand nahm sie ernst nach den Erfahrungen der letzten Tage. Plötzlich wurde es sehr laut, es donnerte mächtig und innerhalb von Sekunden brach ein Platzregen über uns herein. Wer nicht gerade unter Dach war, wurde komplett durchnässt. Es war eine riesige Erfrischung. Nach wenigern Minuten war alles vorbei und die Sonne brannte wieder und die Hitzen wurde drückend wie in den letzten Tagen.
Fast pünktlich um 10 Uhr starteten wir alle mit den Bussen nach Karlskrona. Wir wählten die kleinen Nebenstraßen und erlebten eine malerische hügelige typisch schwedische Landschaft.
Wir erreichten pünktlich Karlskrona, bekamen ungewöhnlicherweise einfach 5 Busparkplätze, dieses Jahr ohne enorm hohe Strafzettel.
Es war im Museumsrestaurant ein großer Bereich für uns reserviert und all vou can eat startete unmittelbar. Wir konnten uns auch nach draußen direkt ans Ostseewasser setzen.
Alle Teilnehmer genossen das Büffet, es gab Wasser und Kaffee gratis dazu, die Stimmung war genauso ausgezeichnet wie das Essen. Alle liessen sich entgegen ihren Gewohnheiten richtig Zeit beim Essen. Danach ging es gemeinsam in den Ubootbereich, dann durch die vielen Abteilungen und Ausstellungen, besondere Aufmerksamkeit bekamen die riesigen Gladionsfiguren. Als alle sich wieder draußen versammelt hatten, kam das 2.Highlight des Tages. Einer der größten second hand Läden Schwedens hatten tatsächlich auch am Dienstag auf und wir besuchten ihn natürlich.Gab es dort tolle Sachen, die natürlich ihren neuen Besitzer fanden. Zur Erinnerung : Teppichkauf war dieses Jahr verboten.
Viele Kleider, Blusen, Hosen, Radio, Kaffeemaschine, Schuhe, Badesachen, Nippes vom Feinsten und andere Unglaublichkeiten warten nun auf die Heimreise nach Deutschland.
Nach der Rückkehr zu unseren Häusern gingen viele von uns baden und das sehr auasgiebig.
An die normalerweise langen Wanderungen während unseres Urlaubs in Schwden denkt niemand, es ist einfach viel zu heiß dafür. Schwimmen ist ein toller Ausgleich, das Wasser ist warm und erfrischen, die Bewegung ist auch reichlich vorhanden, also: Mobilisierung läuft!
Abends gibt es Brot und Aufschnitt in den Häusern, alle sind recht ausgeglichen und müde vom ereignisreichen Tag, die Nacht verläuft ruhig.
4. Tag, Mittwoch
Es war früh morgens schon sehr heiß und so blieb es auch den ganzen Tag.
Wir ließen es langsam angehen, schließlich sind wir im Urlaub. Schnell haben wir beschlossen, auch heute keine Spaziergänge bzw. Wanderungen zu unternehmen.
Morgens holen wir unsere 80 Brötchen ab, sie werden jeden Tag besser es gibt inzwischen auch 4 verschiedene Sorten.
Wir frühstücken jeweils in unseren Häusern ganz gemütlicht, Frank muss ab und zu noch Käse, Wurst, Butter und andere Frühstücksnotwendigkeiten nachfüllen, sonst ist alles ruhig.
Als alle satt sind, schwitzen sie auch schon mächtig, also geht ein großer Teil unserer Bewohner schwimmen. Wir haben unsere 2 Rettungsschwimmer auch am Start.
Wer nicht schwimmen möchte, nimmt sich immer zu zweit, natürlich jeder mi Rettungsweste, ein Kanu und verschwindet damit am Horizont, naja, jedenfalls geht es meistens weit auf den See hinaus.
Um halb eins treffen sich alle bei den Bussen. Shoppen in Karlskamn!!!
Thomas hat inzwischen doch noch 6000 schwedische Kronen mit einem feine Schachzug ergattert, die wollen unter die Leute.
Außerdem haben wir heute in der Werkstatt den Termin zur Fehlerauslesung des einen Busses.
Das Ergebnis ist schnell da, kein Fehler ersichtlich, wir können unbesorgrt mit dem Bus weiterfahren. Erstaunlicherweise berechnet die Werkstatt keine Kosten für die Auslesung,m sehr freundlich.
Es wird noch für das heutige Abendessen eingekauft, es gibt Spaghetti Bolognese mit Rinderhackfleisch, viel Zwiebeln und auch deutlich viel Knoblauch.
Die Bewohner kommen schon sehr bepackt vom Einkaufen zurück. Es wird wohl so wie immer sein: Wir werden auf der Rückreise voller beladen sein als auf der Hinfahrt, obwohl wir natürlich auch vieles Mitgebrachte verbraucht haben. Rätselhaft? Nein, nur normal.
Wir treffen uns an der Feuerstelle zum Essen. Es schmeckt so lecker, dass das Essen alle wird. Das passiert auch nur sehr selten, aber es schmeckte auch so gut…
Danach ist wieder Schwimmzeit, viele von uns kühlen sich so ab und haben eine tolle Zeit im See.
Wir sprachen am Abend noch darüber, wie gut alle Bewohner in der Lage sind, entspannt Urlaub zu geniessen.Die Nacht brachte uns ein Stück in die Realität zurück. Wir wurden kurz nach Mitternacht geweckt, weil es in einem Haus Streit gegeben hatte und sich deshalb eine Bewohnerin auf und davon gemacht hatte. Alle Mitarbeiter ziehen sich schnell an, Taschenlampe in die Hand und raus. Wir teilen uns auf. Der Einsatz ist nur kurz, wir finden die Frau, in einem recht desolaten Zustand. Deshalb beschließen wir, sie und ihre Freundin in der Nacht noch in eine andere leere Hütte umziehen zu lassen, es wirkte keinesfalls so, als wäre ein friedliches Miteinander in der gemeinsamen Hütte möglich. Wir helfen alle mit, der Umzug verläuft recht zügig, Licht muss brennen bleiben, Kaffee wird noch getrunken, es wird draußen noch geraucht…und dann ist vielleicht Nachtruhe. Die Mitarbeiter gehen wieder ins Bett und werden´tatsächlich in der Nacht nicht mehr gestört.
5. Tag Donnerstag
Heute mussten alle früh aufstehen, denn es sollte früh auf Schärenfahrt gehen. Das Boot sollte um 9:45 abfahren und wir sollten mindestens eine halbe Stunde vorher dort sein, um auf jeden Fall als Gruppe einen Platz zu bekommen. Vorher mussten wir noch die Brötchen abholen , denn wir wollten wieder auf der Schäre frühstücken und hatten schon allen Aufschnitt und Getränke dafür vorbereitet. Auch musste Jose noch zum Bahnhof gebracht werden und die Parktickets für alle Autos gelöst werden, was auch schon einige Zeit in Anspruch nahm.
Aber alles klappte wieder sehr gut und es warteten nur etwa sechs Leute vor uns an dem Schärendampfer. Das Wetter war etwas nebelig und konnte sich nicht so richtig entscheiden, wie es werden wollte und auch nach der Abfahrt blieb es lange diesig. Die Fahr selbst verlief entspannt, das Meer war ruhig und es wehte keinerlei Wind, allmählich kam dann auch die Sonne durch.
Der Ausstieg aus dem Schiff über den schwankenden Steg war für einige schon das erste Abenteuer, aber der Weg zu unserem Rastplatz verlief routiniert und auch das Brötchenschmieren verlief unaufgeregt wie auch das ganze Frühstück. Anschließend gingen alle auf die kleine Wanderung. Auf der Insel fand ein Festival statt, das heute beginnen sollte und überall liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren und überall waren kleine Zelte aufgestellt. Alle konnten diese kurze Runde genießen und ohne größere Probleme bewältigen. Nach einer kurzen Rast gingen dann einige mit auf die große Runde, auch zwei Freundinnen, von denen wir es so nicht erwartet hätten. Mit viel Unterstützung haben alle auch diese schwierige Runde bewältigt und wurden dafür mit einem großartigen Naturerlebnis und wunderbarer Aussicht belohnt. Am Ende waren alle stolz, wieder heil angekommen zu sein und wir machten uns dann auf den Weg zum Boot, wobei nun drei Boote gleichzeitig ankamen und neue Besucher zum Festival brachten. Dadurch war der
Steg nun sehr belebt und schwankte umso mehr. Als endlich alle an Bord waren, fielen alle auf ihre Plätze und waren recht erschöpft, es war doch ein ziemlich anstrengender Tag. Wir fuhren dann auch direkt auf den Platz und nach einer kurzen Pause begann eine Gruppe mit dem Chili con carne und auch sin carne, das wir dann an der Feuerstelle gemeinsam verzehrten.
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